GraphicNovel-LeseLounge am 5.12.18 um 20 Uhr

 

Eine berührende Familiengeschichte trifft auf persönliche Auseinandersetzung mit der Relegion. Zwei Hamburger Graphic Novel-Künstlerinnen präsentieren ihre aktuellen Werke.

 

die Autorinnen

 

Die Protagonistin in Magdalena Kaszubas (*1988) autobiographisch inspirierten Buch  „Das leere Gefäß“ streift ziellos am Hamburger Hafen umher, als sie die Erinnerungen an ihre Kindheit in einer stark katholisch geprägten Familie in Polen überkommen. Sie erinnert sich daran, wie die Großmutter sie stets zur Messe mitnahm, an die eigene Angst vor Gott und der Hölle, an die traumatischen Erlebnisse ihrer ersten Beichte – und an die schlussendliche Abkehr von der Kirche. Als erwachsene Frau  fragt sie sich, ob die Distanz zu dem im Stich gelassenen jüngeren Ich noch zu überwinden ist.

 

 

 

Die Hamburger Künstlerin Magdalena Kaszuba verarbeitet in "Das leere Gefäß" den Verlust ihrer geistigen Heimat, der polnischen katholischen Kirche. Kaszuba bedient sich dafür einer einprägsamen Bildsprache, Detailansichten in traumartigen Aquarellfarben und schimärenhaften Sequenzen. Dabei entsteht eine eindrucksvolle Erzählung, die klein und unscheinbar wirkt, und sich gleichzeitig mit den großen und wichtigen Fragen des Geistes befasst.

 

 

 

 

In Antonia Kühns (*1979) „Lichtung“ nimmt der Leser die Perspektive des elfjährigen Paul ein, der seine Mutter unter für ihn rätselhaften Umständen verloren hat. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen und Paul erinnert sich nur noch vage und bruchstückhaft daran. Seit dem Tod der Mutter hat sich das Familiengefüge stark verändert. Vor allem das Verhältnis der beiden Geschwister wird immer distanzierter, denn Pauls ältere Schwester flüchtet in Exzess und Abwehr. Der Vater versucht verzweifelt, die Familie zusammenzuhalten. Alle drei Familienmitglieder bleiben mit ihrem Schmerz allein, die Kluft zwischen ihnen wird immer größer, bis Paul die Spannungen nicht mehr erträgt und versucht, der verschütteten Erinnerung in alten Fotos und Gesprächen auf die Spur zu kommen. Durch ein gemeinsames Erlebnis mit seiner Schwester lüftet sich der Schleier.

 

In flächigen Bleistiftzeichnungen erzählt Antonia Kühn eine berührende Geschichte über Familie, Trauer und Erinnerung. Die Künstlerin  studierte in Kiel Kommunikationsdesign und Illustration an der HAW Hamburg.

 

 

 

Copyrights: links Magdalena Kaszuba (privat), rechts Antonia Kühn (Carsten Dammann)

 

 

die Musik

Für musikalische Unterstützung sorgt an dem Abend „Комвуиат яовотяои“.

 

"Kombynat Robotron" ist eine vierköpfige heavy freak-out Krautrock Band aus Kiel. Im April
2018 entstand nach einer ersten gemeinsamen Jam die Idee eine Band zu gründen. Der Sound des Kombynats ist geprägt von krautigen Grooves, durchsetzt mit Psychedelic, Noise und Stonerrock. Alle Mitglieder des Kombynats spielen auch in anderen Bands und bringen von dort Einflüsse mit, die in die Jamsessions eingewoben werden.

 

 

 

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Beginn: 20 Uhr

Einlass: 19.30 Uhr

Eintritt: 5,- Euro

 

LeseLounge in Zusammenarbeit mit dem Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien in der CAU Kiel. Mit freundlicher Unterstützung Investitionsbank SH und des Freundeskreises des Literaturhauses.

 

Literaturhaus Schleswig-Holstein  

Schwanenweg 13  

D-24105 Kiel