LeseLounge am 03.02.2016 um 20.00 Uhr

Die LeseLounge startet ins neue Jahr mit einem Roman voll poetischer Bilder und Gedichten, die seltsame Geschichten sind. Da wird der Körper zur Sprache gemacht. Man stellt sich den Dämonen der Vergangenheit und trotzt dem Tod mit Klebstoff und Pflastern. Die Live-Musik dazu liefert die Kieler Band Superfucker.

 

 

die Autorinnen

© Franziska Rieder
© Franziska Rieder

Ingrid ist neben der Spur. Nicht bei sich und nicht bei anderen, nicht so richtig anwesend in der Welt. Vor vielen Jahren schon packte sie ihre Sachen und verschwand. Weg von ihrer kranken Mutter und ihrer Jugendliebe Moritz. Nun verfolgen sie die Erinnerungen und die Luft in der Großstadt droht ihr wieder zu dünn zu werden. Sätze stoßen wie Atemzüge aus einem Körper, der den Druck nicht mehr standhält, tasten die Glasglocke ab, in der sie eingeschlossen sind. In Julia Wolfs Debütroman „Alles ist jetzt“ weben sich Welt und Sprache aus körperlichen Zuständen. Dabei entstehen eine faszinierende Sogwirkung und Bilder, die gleichzeitig verstören und  berühren.

 

 

© Timo Volz
© Timo Volz

In ihrem Lyrikdebüt „fünf sinne & nur ein besteckkasten“ erzählt Carolin Callies davon, wie es aussehen könnte, „kleinstlebewesen zu verschiffen“ oder „in der ostschublade“ zu wohnen. Vor allem jedoch dient ihr der Körper als „feldforschnes material“, als „geschichtenband“. Sie beschreibt jede Pore, jedes Haar, seziert in Benn´scher Drastik und gleichzeitig drastischer Komik die Körper, bis von ihrer Oberfläche nichts mehr übrigbleibt, um dann zwischen Bildern von faszinierend befremdlicher Schönheit festzustellen: „wenn man stürbe & man stürbe nie,/ dann tränke man schorle aus mannshohen gläsern“.

 

die Musik

Superfucker

Vier knallharte Draufgänger – Der Champagner fließt in Strömen! Der Name spricht Bände: Superfucking Folk.Mit ihrer musikalischen Mischung aus Schwermut und Leichtsinn und beißender Bipolarität greifen ihre Melodien genau da an, wo der Rhythmus des Lebens entsteht. Herzschmerz und Sehnsucht, zwei Fingerbreit; das Bärenfell liegt vor dem Kamin. Der Heiligenschein von dürstenden Kehlen wird zerbrochen und gestillt der Durst. Ein Traum, aus dem es kein Erwachen gibt

Mittwoch, 3. Februar 2016, Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19.30 Uhr.| Eintritt: 5,- Euro LeseLounge in Zusammenarbeit mit dem Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien in der CAU Kiel. Mit freundlicher Unterstützung Investitionsbank S-H, der Allianz Generalvertretung Hansen & Laaser OHG im Rahmen der Aktion KulturAllianzen und des Freundeskreises des Literaturhauses.

 

Literaturhaus Schleswig-Holstein

Schwanenweg 13

D-24105 Kiel